Verkehrssanierung Lyss, 2. Kapitel, Längsparkierung

Hauptstrasse vom Hirschen- bis zum Bärenkreisel

Die Sanierung der Bernstrasse in Lyss zeigt es exemplarisch, der Kampf ums Trottoir ist im vollen Gang. Nicht nur, dass immer neue Verkehrsmittel wie E-Trottinette, Segways und E-Rollbretter auf das Trottoir drängen, auch das Auto will nicht weichen. Verlierer in diesem Kampf sind leider nach wie vor die Fussgängerinnen und Fussgänger.

Die Hauptstrasse bildet zusammen mit der Bielstrasse die wichtigste Verkehrsader durch Lyss und ist entsprechen mit Verkehr belastet. Nach der Bielstrasse, die auf Grund der besseren Platzverhältnisse weniger Probleme bot, hat sich nun der Kanton an die Sanierung der Hauptstrasse gemacht. Schon zu Beginn des aufgelegten technischen Berichtes machte er klar, was das Ziel sein sollte: die Verbes-serung der Situation für den Langsamverkehr! Als eines der Hauptprobleme wurde schnell auch die Parkierung ausgemacht. Längs der Strasse angeordnete Parkplätze, die sich zur Hälfte auf der Strasse und auf dem Trottoir befindet, stellt eine Gefahr für den Langsamverkehr, vor allem für die Velo-fahrenden, dar. Weiter schränken die Parkfelder die Breite der Trottoirs ein, was dazu führt, dass Fussgängerinnen und Fussgänger gezwungen sind, sich häufig eng den Fassaden der Häuser entlang zu bewegen.
Doch schon in der Mitwirkung zeigte sich, wohin die Reise geht. Zum Thema Parkierung wurden vor allem mehr Parkplätze gefordert, dies obschon Lyss genügend Parkplätze in Parkhäusern aufweist. Auch der Kanton stellt in seinen Antworten fest, dass die oberirdischen Parkplätze für das Gewerbe lebenswichtig seien. Doch ist das wirklich so? Ist es nur die direkte Erreichbarkeit mit dem Auto, die ein Geschäft attraktiv macht? Wie dem auch sei, das Resultat im vorgelegten Projekt zeigt einmal mehr, wie dieser Kampf heute noch ausgeht. Es wurden nicht weniger Parkplätze geschaffen, sie wurden einfach neu angeordnet. Es ist ja zu begrüssen, dass die Parkplätze zum Schutz der Velofahrenden nun ganz auf den Trottoirs angeordnet werden, was allerdings nicht heisst, dass offene Türen der Autos nicht doch noch in den Strassenraum ragen und so die Velofahrenden gefährden. Verlierer sind aber einmal mehr die Fussgängerinnen und Fussgänger. Statt dass für sie die Platzverhältnisse verbessert wurden, ist es eher noch enger geworden. An einigen Stellen ist schon das Durchkommen mit einem Kinderwagen kaum mehr möglich. Stehen dann noch Werbetafeln und ähnliches auf dem Trottoir, wird das «Flanieren» zum endgültig zum Hindernislauf. Eine attraktive Umgebung für den Langsamverkehr sieht anders aus.

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