Ausführungsprojekt wird zurückgezogen

A5 Westast in Biel

Der VCS freut sich über das Ergebnis des Dialogprozesses zum A5-Westast, der heute in Biel zu Ende gegangen ist. Die Dialoggruppe, bestehend aus Pro- und Contra-Gruppierungen sowie Behörden, empfiehlt, das Ausführungsprojekt nicht weiter zu verfolgen. Das ist ein grosser Erfolg für den VCS und mit ihm einer beispiellosen Bewegung, die sich gegen die Zerstörung ganzer Quartiere mitten in der Stadt gewehrt hat.

Heute Nachmittag hat die Dialoggruppe zum A5-Westast in Biel die Empfehlungen zum weiteren Vorgehen den Behörden übergeben. Damit endet der fast zweijährige Prozess, in dem GegnerInnen, darunter der VCS, BefürworterInnen und Behörden gemeinsam eine Lösung zur Kontroverse um den Westast erarbeitet haben.

Die Dialoggruppe empfiehlt, das Ausführungsprojekt nicht weiter zu verfolgen, neue Chancen für die Stadtentwicklung im Gebiet zwischen Biel, Nidau und dem See zu schaffen und den Fuss- und Veloverkehr sowie den öffentlichen Verkehr verstärkt zu fördern. Statt einer Autoverkehrspolitik soll künftig eine Gesamtmobilitätsstrategie verfolgt werden, um die Region nachhaltig vom Verkehr zu entlasten.

«Der Dialogprozess ist ein Erfolg für die Bewegung gegen den Westast, ein Gewinn für die Region und ein Beispiel für viele Regionen in der Schweiz, in denen die Bevölkerung sich gegen überdimensionierte Strassenbauten zu Lasten von Mensch und Umwelt wehren», sagte Urs Scheuss, Geschäftsleitungsmitglied des VCS Kanton Bern und Mitglied der Kerngruppe des Westast-Dialogs bei der Übergabe der Empfehlungen heute in Biel.

Der VCS unterstützt die Empfehlungen des Westast-Dialogs und betont die folgenden in den Empfehlungen festgeschriebenen Punkte und Anliegen, für die er sich im weiteren Prozess einsetzen wird:

  • Sofortiger Rückzug des Ausführungsprojekts und Aufhebung des Enteignungsbanns sowie planerische Sicherung der städtebaulichen Entwicklung gemäss Zukunftsbild.
  • Keine neuen Autobahnanschlüsse im Siedlungsgebiet.
  • Priorisierte Umsetzung der Massnahmen der kurz- und mittelfristigen Lösungen mit gesamtheitlichen Entwicklungskonzepten.
  • Priorisierte Planung der städtebaulichen Entwicklung mit attraktiven Freiräumen, insbesondere in den Bereichen Seevorstadt – Bahnhof – Nidau sowie den Weidteilen.
  • Realisierung von langfristigen Lösungen erst nach der Evaluation der kurz- und mittelfristigen Lösungen unter Einbezug der 4-V-Strategie (Monitoring & Controlling).
  • Die Schliessung der Netzlücke kann mittels Nationalstrasse 3. Klasse erfolgen.
  • Für alle Massnahmen und Lösungen sind die Schutzinventare zu berücksichtigen, Eingriffe in Schutzgebiete und Schutzobjekte dürfen diese nicht schmälern oder beeinträchtigen.
  • Keine grossräumige Verlagerung des Ost-West-Verkehrs von der A1 zur A5 sowie der Schutz der Gebiete nördlich und südlich des Bielersees vor weiteren sichtbaren Eingriffen und Strassenbauprojekten.
  • Der Porttunnel als Teil des Ostastes soll nur aufgrund eines Gesamtmobilitätskonzepts für das rechte Bielerseeufer und nach Erstellung einer Bedarfsanalyse mit .berprüfung des Anschlusssystems realisiert werden.
  • Eine übergeordnete Projektorganisation mit Beteiligung der Fachverbände und breit abgestützten projektbezogenen partizipativen Prozessen.

Der VCS ruft die Behörden auf, den Empfehlungen aus dem Dialogprozess zu folgen und wird sich im Rahmen der Umsetzung im Sinne der oben genannten Punkte engagieren

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